Robotik, Schifffahrt und zukünftig auch Landwirtschaft: Unsere Innovationsnetzwerke arbeiten an Innovationen in allen drei Bereichen

Im September 2019 hat das IWT zum ersten Mal über die Innovationsnetzwerke (damals noch ZIM-Kompetenznetzwerke), VOLKER und SmartShip berichtet. Inzwischen sind über zwei Jahre vergangen und es hat sich einiges am IWT und bei den Innovationsnetzwerken getan. An welchen Projektzielen arbeiten die Innovationsnetzwerke gerade und welches Innovationsnetzwerk sitzt bereits in den Startlöchern? Es bleibt definitiv spannend und es lohnt sich, einen näheren Blick auf eine Auswahl der derzeit in Bearbeitung befindlichen Projekte zu werfen.

VOLKER (Visuell Orientierter Leicht KontrollierbarEr Roboter)

VOLKER ist ein Innovationsnetzwerk im Bereich Robotik. Die Vision von VOLKER ist es, die Industrierobotik den Anwendern näherzubringen. Gemeinsam mit den Partnerfirmen und Universitäten im Bereich der Industrierobotik innovative Technologien und Produkte zu entwickeln, mit der Besonderheit, dem Anwender eine einfache Bedienung ohne tiefe Programmierkenntnisse zu ermöglichen, das ist das Ziel von VOLKER. Derzeit wird an folgenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten gearbeitet: RoboEyes, RoboDetect, RoboTeach und RoboSafe.

RoboEyes

Am 01.11.2021 startete das Forschungs- und Entwicklungsprojekt RoboEyes, in welchem eine hochauflösende 2D-/3D-Kamera, zu einem Preis von unter 1.000 €, entwickelt wird. Die RoboEyes Kamera kann zukünftig beispielsweise für Pick-and-Place-Anwendungen in klein- und mittelständischen Unternehmen eingesetzt werden.

RoboTeach

RoboTeach soll dem Anwender ein Verfahren anbieten, dass zum Anlernen und Steuern von Robotersystemen ohne Programmierkenntnisse genutzt werden kann. Damit soll Robotik schneller in Unternehmen und in die bestehenden Prozesse integriert werden können. Geplant ist ein internationales Netzwerkprojekt gemeinsam mit österreichischen Partnern.

RoboDetect

Die RoboDetect Software wird ein selbstlernendes KI-basiertes Objekterkennungssystem sein. Oftmals haben kleine und mittelständische Unternehmen nicht die Kapazitäten (finanziell und auch personell), um die von ihnen eingesetzten Objekterkennungssysteme mithilfe von Personal selbst „einzulernen“. Die selbstlernende Software von RoboDetect spart Personal, sodass die Mitarbeitenden für andere, anspruchsvollere Tätigkeiten eingesetzt werden können und bietet mehr Flexibilität und Effizienz.

RoboSafe

Im Forschungs- und Entwicklungsprojekt RoboSafe wird an der Entwicklung eines Sensorsystems und einer Online-Programmierumgebung gearbeitet, welche die Fernsteuerung eines Robotersystems unter Berücksichtigung einer sicheren Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) ermöglichen soll. Die Ideen hierzu wurden bereits konkretisiert und der Antrag dazu im kommenden Jahr eingereicht.

SmartShip

Mit dem Innovationsnetzwerk SmartShip digitalisieren die Netzwerkpartner die maritime Industrie. Die Netzwerkpartner, die bei SmartShip mit an Board sind, möchten im Sinne der “Maritimen Agenda 2025” dazu beitragen, Elemente der Schifffahrt künftig digital zu gestalten. Es wird an einer zentralen, universellen Plattform (Maritime Digitale Plattform) gearbeitet, mit folgenden Anwendungen: Connected Ship, Safety und Service & Maintenance. Diese Anwendungen nutzen den Digitalen Zwilling und ermöglichen eine komfortablere und nachhaltigere Nutzung der Boote und erlauben eine smarte Interaktion zur Umwelt (Ship to X).

Maritime Digitale Plattform (MDP)

In diesem Projekt wird an einer zentralen, universellen Plattform (Maritime Digitale Plattform) gearbeitet, welche folgende Anwendungsbereiche: Connected Ship, Safety und Service & Maintenance umfasst. Die MDP wird dabei als Open Plattform ausgeführt und soll durch die Möglichkeit zur Integration vorhandener Lösungen von Drittanbietern die Grundlage für ein Eco-System schaffen.  Mittels der MDP können bisher nicht erfassbare, schiffsspezifische Informationen zentral erfasst, verarbeitet, analysiert und bewertet werden.

SFD (=Smart Fouling Detection)

Unter Fouling wird die unerwünschte Ansiedlung von Organismen an technischen Oberflächen verstanden. Dies betrifft unteranderem auch Schiffsrümpfe aus Holz, Metall und Kunststoff. Fouling wird auch als Bewuchs bezeichnet. Beim Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Smart Fouling Detection“ hat eine einfache Vorhersage des Reinigungszeitpunkt („Status“ des Fouling) mithilfe einer Big Data Analyse von Messwerten zum Ziel. Die Messwerte werden mit einer KI gestützten Anwendung ausgewertet. Das Smart Fouling Detection bringt folgende Vorteile: die Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und somit eine Kostenersparnis. Außerdem ist wahrscheinlich auch der Verzicht auf eine Anti-Fouling-Beschichtung möglich, was wiederum schonender für die Umwelt ist. Für Skipper ist eine einfache Anwendung auf dem Smartphone möglich.

Steeled IoT Device

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt Steeled IoT Device hat als Projektziel die physikalische Entkopplung von Funkmodem (4G/ 5G), Prozessor und Speicher vorzunehmen. Hierdurch können Direkt memory acess-Angriffe verhindert werden. Mögliche vorhandene sog. Backdoors in Funkmodems von Drittanbietern würde damit die Wirksamkeit genommen werden.

Robot is working in greenhouse with tomatoes. Smart farming and digital agriculture 4.0

DigitAL (Digitalisierung und Automatisierung in der Landwirtschaft)

Aufgrund der guten Resonanz und der erfolgreichen Zusammenarbeit mit unseren Partnern bei Smartship und VOLKER kommt ein neues und internationales Innovationsnetzwerk zustande. Beim Management werden wir von unserem Partner ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH unterstützt. DigitAL heißt das neue Netzwerk, ein erstes Treffen mit interessierten Partnern fand bereits im November stand. Hierbei wurden erste gemeinsame Projektideen aus den Themenbereichen: Precision Farming, Direktvermarktung bis hin zu Agrartechnik und Automatisierung in der Tierhaltung für mehr Tierwohl gesammelt.