Forschungsexperiment der Lernfabrik Fallenbrunnen am IWT soll Aufschluss über mögliche Zusammenarbeit geben

Nicht nur in der Industrie, sondern auch im Bereich der Inklusion und Teilhabe kann die Digitalisierung ganz neue Chancen eröffnen. Dies zeigt ein Projekt des IWT, bei dem untersucht wird, wie Menschen mit Behinderung mit Robotern interagieren. Dabei geht es weniger um die technischen Fragen als um Themen wie Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit.

Da die meisten Arbeitgeber die Bedingungen für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung derzeit nicht erfüllen, ist der Bedarf an integrativen Maßnahmen hoch. Zusammen mit unseren Partnerwerkstätten der Integrations-Werkstätten-Oberschwaben gGmbH in Weingarten, der Stiftung Liebenau und den Lindenberger Werkstätten sehen wir uns deshalb nach Möglichkeiten um, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung in der Industrie für Arbeitgeber und Arbeitnehmer lukrativ zu gestalten. Daraus entstand die Idee einer Studie, ob gewisse Einschränkungen durch den Einsatz von kollaborativen Robotern1 kompensiert werden können. Es soll in der Betrachtung keinesfalls darum gehen, Menschen zu ersetzen, sondern sie durch moderne Techniken und Technologien zu unterstützen.

Um dies zu untersuchen wurde das Projekt ROKMI (Roboter in Kollaboration mit Menschen mit Behinderung in der Industriellen Montage) ins Leben gerufen, welches aus zwei Experimenten besteht.

Ein Experiment beschäftigt sich mit der Akzeptanz und der Benutzerfreundlichkeit von kollaborativen Robotern direkt im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Dabei wird von 30 Probanden jeweils ein fiktives Produkt zusammengebaut, wovon von den sieben Montageschritten zwei der kollaborative Roboter übernimmt. Mit Hilfe von ausgewählten Fragen wird während des Montageprozesses untersucht, wie die Menschen auf den Roboter reagieren.

Nach ersten Gesprächen mit den Partnerwerkstätten hat sich herauskristallisiert, dass die Werkstattleitungen in Zeiten von Industrie 4.0 motiviert sind, moderne Techniken und Technologien wie kollaborative Robotik einzusetzen. Die Befürchtung ist allerdings, dass die Mitarbeiter und Betreuer in den Werkstätten die Roboter nicht selbstständig betreuen