Digitalisierung in der Mobilität – Ein interdisziplinäres Themenfeld

Unser Neuzugang, Florian Frank – Bereichsleiter Digitalisierung in der Mobilität, wird zukünftig das Team zur Digitalisierung der Mobilität unterstützen.

Die Digitalisierung der Mobilität ist in aller Munde. Die Hauptthemen sind: Automatisiertes Fahren/Fliegen, Vision Zero, x2x-Communication, Seamless Mobility und Sharing Konzepte. All diese Bestrebungen haben zum Ziel die Mobilität effizienter, einfacher, nachhaltiger, zugänglicher und wettbewerbsfähiger zu machen. Diese Zielsetzung führt zu interdisziplinärer Zusammenarbeit verschiedenster Bereiche.

In der Vergangenheit wurde strickt zwischen den Ingenieurs-Bereichen, z.B. Elektrotechnik und Maschinenbau, getrennt. Die Aufweichung der Schnittstellen begann Anfang der 2000er Jahre mit den fachübergreifenden Studiengängen, wie beispielsweise Mechatronik und Geoinformatik.

In der Mobilität lag der Fokus lange auf dem Ego-Transportmittel selbst. Als Beispiel ist das Automobil zu nennen, dass sich, in systematisch durchdachten Dingen von Ingenieuren, höchst wahrscheinlich an die Spitze definierter Perfektion setzt.

Mit Beginn der Digitalisierung in der Mobilität lenkte sich der Fokus auf eine abstrahierte Ebene, die die Mobilität als ein wechselwirkendes Öko-System von Transportmittel und Umwelt versteht. Aus Sicht dieser Ebene auf die digitalen Mobilitätsthemen, ergibt sich ein interdisziplinäres Themenfeld, dass die Trennung zwischen Transportmittel und Umwelt verschwinden lässt.

Das automatisierte Fahren ist ein Musterbeispiel für interdisziplinäre Zusammenhänge.

Der Fahrer wird durch ein intelligentes System ersetzt. Dieser reiht sich in der geschlossenen Wirkkette Fahrer-Fahrzeug-Umwelt ein. Das bedeutet, der Fahrer steuert das Fahrzeug. Das Fahrzeug wiederum bewegt sich in der Umwelt. Die Änderung der Fahrzeugposition in der Umwelt wird wiederum von Fahrer wahrgenommen und entsprechend regelt der Fahrer über Interaktion das Fahrzeug optimal ein.

In der Praxis bedeutet das, dass sich die Automobilbranche hinsichtlich des automatisierten Fahrens mit Themen der Umwelt auseinandersetzt. Ein Themengebiet ist die Digitalisierung der statischen Umwelt, z.B. digitales Abbild einer Innenstadt, die sich in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Geologie-Dienstleister und Automobilbranche zeigt.

Ein weiteres Beispiel ist die Digitalisierung des Verhaltens von Fußgängern. Hierfür werden unterschiedliche Charakterprofile digitalisiert. Diese entstehen in Zusammenarbeit von Psychologie, Informatik und Künstlicher Intelligenz.

In diesem Themenbereich initiierte das IWT im vergangenen Jahr bereits das vom BMVI mit rund 11 Mio. Euro geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekt ALFRIED (www.alfried.net) unter der Leitung von Celina Herbers. Hierbei werden unter anderem – ebenfalls in einer interdisziplinären Zusammenarbeit von 11 Projektpartnern – die Bereiche Logistik und Smart City im Kontext der intelligenten vernetzten Verkehrsinfrastruktur weiterentwickelt. Der Fokus liegt dabei auf den innerstädtischen Bereich.

Zusammengefasst sind die hier vorgestellten Themen nur Ausschnitte der interdisziplinären Forschungslandkarte. Auf dieser Forschungslandkarte existieren noch imaginäre Grenzen zwischen einzelnen überlappenden Themen. Überwinden Sie diese und lassen Sie sich auf neue Perspektiven ein.

Ihr Kontakt: Florian Frank, frank@iwt-bodensee.de.